JHV Aktive 2022

Aitrach (fa) - Wegen der Pandemie fand die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Aitrach in der Festhalle Aitrach statt, aufgrund der Corona-Erkrankung des Kommandanten drei Wochen später als geplant. Inhaltlich drehte sich ebenfalls vieles darum, was möglich und nicht möglich war in den vergangenen Jahren: Kommandant Thomas Kreuzer sprach in seinem ausführlichen Rückblick von den ersten Monaten: ohne kameradschaftliches Zusammensein, dafür voller Sorgen, wie die Freiwillige Feuerwehr ihren Aufgaben nachkommen sollte. „Wie ein kalter Entzug“ habe es sich angefühlt. Rückblickend seien sie ohne Infektionen während der Dienstzeit davongekommen. „Besonders dankbar bin ich, dass ihr alle bei der Stange geblieben und mit uns durch die Höhen und Tiefen dieser Zeit gegangen seid“, sagte er an die versammelten Feuerwehrmitglieder gerichtet. Keiner sei gegangen, dafür einer aus Bayern dazugestoßen. 61 aktive Mitglieder waren es im Dezember 2021.

Neu war zum Beispiel ein Hybrid-Atemschutzlehrgang für einige Mitglieder. Der alte Kommandowagen wurde ersetzt. Die Kommandantenwahl fand erstmals als Briefwahl statt. Die neue Autobahnalarmplanung, nach der die Freiwillige Feuerwehr Aitrach nun bis ins Autobahnkreuz Memmingen Nord zuständig sei, wertete Kreuzer als „positiven Gesichtspunkt“. Der Digitalfunk sei aber noch nicht komplett umgerüstet, dies würden sie erst umsetzen, wenn alles funktioniere.
Das Feuerwehrhaus soll erweitert werden, bislang wurde eine Machbarkeitsstudie an einen Architekten vergeben.

Trotz Corona war die Freiwillige Feuerwehr Aitrach in den beiden Jahren 72-mal im Einsatz. Zum Beispiel bei Verkehrsunfällen, einem brennenden Holzschuppen oder dem Hochwasser in Mooshausen im Juni 2021. Auch um eine verlorene Ladung Mais, die sich durch Aitrach zog, habe sie sich gekümmert.

Jugendwart Sebastian Kreuzer wollte statt eines Berichts eher von einer „Reise“ sprechen, da die vergangenen beiden Jahre davon geprägt gewesen seien, Entscheidungen zu treffen, sie zu revidieren und doch wieder von der Pandemie eingeholt zu werden. Von festen Kleingruppen, die sich unter Hygienebestimmungen trafen, bis zu Online-Abenden hätten sie versucht, die Jugendarbeit aufrecht zu erhalten. Christian Alexa sagte, auch bei den Kindern von sechs bis zehn Jahren sei es „auf und ab“ gegangen. Von 2020 bis 2022 seien insgesamt 25 Buben und Mädchen in die Jugendfeuerwehr gewechselt.

Aitrachs Bürgermeister Thomas Kellenberger versprach, der Entwurf zum Feuerwehrhaus werde kommen. Er betonte, dass Corona auch die Gemeinde in den vergangenen zwei Jahren beschäftigt habe. Dabei habe er zum ersten Mal gelernt, was kritische Infrastruktur sei. „Das sind unter anderem Sie: Jede Feuerwehrfrau und jeder Feuerwehrmann erfüllt eine wichtige gesellschaftliche Funktion, die der Aufrechterhaltung der Gesundheit der Bevölkerung dient.“ Die Feuerwehr habe ohne großes Murren Einschränkungen hingenommen. Dennoch habe sie ihren Zusammenhalt nicht verloren und sei damit und mit ihrem Einsatz „auch ein Vorbild für die anderen Bürger“. Allerdings kämen im Rahmen des Katastrophenschutzes auch neue Aufgaben auf die Freiwillige Feuerwehr Aitrach zu. Zum Beispiel die Auswirkungen des Klimawandels, wie das Hochwasser in Mooshausen.

Ehrungen und Beförderungen:
• Sieben Mitglieder wechselten von der Jugendfeuerwehr zur erwachsenen Truppe und wurden offiziell zum Feuerwehrmann beziehungsweise Feuerwehrfrau ernannt: Julian Reisacher, Pablo Reisacher, Jonas Hörmann, Lisa-Marie Wiedenmann, Luca Adam, Lukas Lanzl und Stanley Heller
• Susanne Simmling, Alexander Traub und Joachim Zeh wurden zum Oberfeuerwehrmann beziehungsweise zur Oberfeuerwehrfrau befördert.
• Martin Speckle, Jochen Reisacher, Markus Merk, Carlos Mauerer und Reiner Geromiller und Josef Knittel wurden zum Hauptfeuerwehrmann befördert.
• Auch Führungskräfte freuten sich über eine Beförderung: Armin Nowotny zum Löschmeister, Christian Alexa zum Oberlöschmeister, Thomas Eisele zum Hauptlöschmeister.
• Christian Adam wurde zum Oberbrandmeister befördert, Thomas Kreuzer zum Hauptbrandmeister. Bürgermeister Kellenberger unterstrich: „Beide sind seit Urzeiten verwachsen mit der Feuerwehr“, über 30 beziehungsweise über 40 Jahre bereits im Einsatz und lange Zeit in Führungspositionen. Die beiden hätten die Freiwillige Feuerwehr Aitrach durch bewegte Zeiten gebracht, und den enormen Wandel in den vergangenen Jahrzehnten gestaltet. Dazu gehöre Fachwissen ebenso wie gute Führung und eine gute Menschenkenntnis.

• Kreisbrandmeister Oliver Surbeck verlieh auch Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg: Carlos Mauerer in Bronze für 15 Jahre Dienst, Christian Alexa, Andreas Blaser, Gerhard Sepp und Josef Knittel in Silber für 25 Jahre. Werner Wägele und Thomas Kreuzer in Gold für 40 Jahre.
• Die Freiwillige Feuerwehr Aitrach ehrte zudem Alexander Adam, Christian Adam, Stefan Eser, Jürgen Dorn,  Michael, Jürgen und Thomas Riedle für 30 Jahre Zugehörigkeit.

Surbeck dankte der Freiwilligen Feuerwehr Aitrach für die Zusammenarbeit: „Ihr seid meine Speerspitze Richtung Memmingen hoch.“ Auch er betonte, dass die Pandemie die Feuerwehr insgesamt beschäftigt habe. Vor allem die Kommandanten hätten ihre Truppen einsatzbereit gehalten. Zum ersten Mal habe man den Verwaltungsstab hochfahren müssen, das habe man sonst nur aus Katastrophenschutzübungen gekannt. Nun kämen zwei weitere dazu, weil auch die Themen Flüchtlinge und Energie eigene Maßnahmen erforderten. Zum Beispiel, Notunterkünfte aufzubauen. „Es waren wilde Zeiten, es sind wilde Zeiten“, fasste er zusammen.

 

Die Beförderten und Geehrten

in der ersten Reihe v.l.n.r.: Kommandant HBM Thomas Kreuzer, Bürgermeister Thomas Kellenberger, stellv. Kommandant OBM Christian Adam, Kreisbrandmeister BD Oliver Surbeck mit allen Beförderten und Geehrten

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