Hochwasserlage 31.05.-03.06.
Aitrach (sb) - Vor extrem ergiebigem Dauerregen hatte der DWD für die Zeit vom Freitag 31.05.2024 bis zum Montag 03.06.2024 gewarnt. Sodass im Hintergrund für den Fall der Fälle seitens der ILS Bodensee-Oberschwaben und auch feuerwehrintern schon Vorkehrungen getroffen und Abläufe besprochen wurden.
Am Freitag 31.05.2024 erfolgte um 20:55 Uhr die erste Alarmierung der Feuerwehr Aitrach. Am Camping-Platz drohte die Aitrach über ihre Ufer zu treten. Provisorisch wurde der Uferbereich mit Sandsäcken verstärkt, noch nicht ahnend, welche Ausmaße dieses Hochwasser annehmen sollte.
Am frühen Samstagmorgen wurde gegen 02:39 Uhr dann erneut eine Alarmgruppe zum Campingplatz gerufen. Die Lage hatte sich in der Zwischenzeit so zugespitzt, dass ein Ableiten der Wassermassen im Bachlauf durch künstliche Maßnahmen nicht mehr realisierbar war, sodass es zu diesem Zeitpunkt seitens der Feuerwehr kein sinnvolles Eingreifen gab.
Gegen 05:09 Uhr meldeten sich erste Hausbewohner im Ortsteil Mooshausen, die aufgrund des steigenden Grundwasser-Spiegels einen Wassereintritt im Keller hatten. Provisorisch wurden Pumpen installiert, bis die Anwohner sich am nächsten Morgen eigenes Gerät besorgt hatten. Ab diesem Zeitpunkt häuften sich die Einsätze und es wurde eine Bereitschaft im Feuerwehrhaus eingerichtet. Es meldeten sich vor allem Bewohner aus dem Höllweg, der Austraße, dem Espenweg und dem Ortsteil Oberhausen in unmittelbarer Nähe zur Aitrach. Aber auch das steigende Grundwasser sorgte für weitere Schäden, die sich auf die Bereiche Landhausstraße/Griesweg, Schwalweg und die Ortsteile Mooshausen und Katzenbuckel konzentrierten.
Um 12.09 Uhr veranlasste die Feuerwehr-Führung dann die Alarmierung einer zweiten Gruppe. Mit zwei Fahrzeugen und einem Erkundungsfahrzeug konnten so Schritt für Schritt die Einsätze abgearbeitet werden. Der Aitrachsteg musste für den Fußgängerverkehr gesperrt werden und auch die Wohncontainer der Gemeinde im Espenweg mussten evakuiert werden. Immer mehr Anwohner kamen auch direkt ans Feuerwehrhaus und wollten Sandsäcke abholen, die bereits vor einigen Monaten gefüllt und anschließend eingelagert worden waren. Bürgermeister Thomas Kellenberger machte sich mit Kommandant Thomas Kreuzer ein Bild der Lage im Ort. Mit Hilfe des Kieswerks Aitrach, der Firma Greif und ortsansässiger Landwirte wurden circa 25 Big-Packs mit Sand gefüllt und im Laufe des Abends im Espenweg in Stellung gebracht.
Am frühen Samstag Abend forderte erneut der Campingplatz die Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte. Mittlerweile war der Platz mehr oder weniger komplett geflutet worden. Wir unterstützten den Mitarbeiter der Netze BW beim Abstellen der Stromversorgung, außerdem galt es zusammen mit ortsansässigen Handwerkern einen Flüssiggastank abzuklemmen und zu sichern und die Chemikalien der Poolanlage in Sicherheit zu bringen. Auch eine nicht gehfähige Ältere Dame konnte mittels Anhänger durch die Wassermassen gerettet werden. Gegen 23:00 Uhr konnten die Maßnahem für das Erste eingestellt werden.
Am Sonntag galt es dann ab 09:13 Uhr weitere Keller auszupumpen. Auch am Montag erfolgte um 13:42 Uhr eine weitere Alarmierung hierzu.
Insgesamt wurden über das Wochenende mehr als 20 verschiedene Einsatzstellen zum Teil mehrfach angefahren. Am Montag Abend erfolgte die Nachbereitung der Geräte, Fahrzeuge und des Feuerwehrhauses.
Wir möchten uns bei allen Firmen und Anwohnern für die netten Gesten und die Unterstützung bedanken!
Wichtiger Hinweis
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